Lernen in Alltagssituationen einer u3-Gruppe in der Kita Feldhamsterstraße

Bei einem ansprechend gedeckten Mittagstisch schmeckt  das Essen doch gleich viel besser!

Wir sind eine u3-Gruppe mit 10 Kindern im Alter von 0-3 Jahren. Genauso wie die Eltern zu Hause, sind wir Erzieher*innen Vorbilder für die Kinder in ihrem Kitaalltag. Sie beobachten uns, ahmen uns nach, probieren aus und wie von selbst lernen sie Dinge zu meistern.

So auch in unseren  Essensituationen.
Hier trifft sich die gesamte Gruppe, um gemeinsam die Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Bevor wir jedoch mittags das Essen aus der Küche holen, decken wir den Tisch. Die Kinder erhalten Tischsets, die sie auf ihren Platz legen. Danach holen sie sich selbstständig Gläser und ggf. Lätzchen.

Um den Kindern ein großes Maß an Selbstständigkeit zu ermöglichen, befindet sich alles auf Kinderhöhe und ist frei zugänglich. Sobald alle ihre Sachen auf dem Platz arrangiert haben, gehen wir in die Küche. Beim Betreten grüßen wir freundlich und holen dann die Teller und das Besteck.

Da die Kinder ihre Teller aus der Küche selber tragen, stellen sie auch diese direkt an ihren Platz. Dann können sie sich das nötige Besteck aus dem Besteckkorb holen und arrangieren es auf ihrem Tischset.

Das Tischdecken ist keine Pflichtaufgabe; es ist lediglich ein Angebot für alle Kinder, die ihren Kitaalltag mitgestalten möchten.

Wie das Besteck liegt oder wo genau der Teller steht, kann jedes Kind somit selbst bestimmen. Einigen Kindern ist ein ansprechendes Gesamtbild wichtig: das Besteck wird möglichst genau auf die Umrandung gelegt. Andere Kinder sind eher pragmatisch und platzieren ihr Besteck so, dass es gut zu erreichen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nebenbei lernen sie mit Hilfe der Tischsets, wie die benötigten Utensilien auf dem Tisch angeordnet werden können. Außerdem sind sie so in der Lage sich selbst zu kontrollieren, ob sie an alles gedacht haben. Ist zum Beispiel der kleine Kreis über dem Teller noch leer, so kommen sie schnell auf das noch fehlende Glas. Sie lernen also Formen (Kreis) mit einem Objekt (Glas) zu verknüpfen.
Das Set unterstützt sie in ihrem Bild vom fertig gedeckten Tisch.

In dieser kleinen alltäglichen Aufgabe des Tischdeckens lernen unsere Kinder einiges und auch die motorische Entwicklung wird so ganz nebenbei gefördert.

Unser Fazit ist, dass wir unseren Alltag mit den Kindern leben möchten und sie in ihrer Entwicklung begleiten wollen. Wir lassen sie teilhaben und geben ihnen Raum die Situation nach ihren Maßstäben und Tempo zu gestalten. Das Alter der Kinder spielt hierbei keine Rolle. Je früher wir sie an Dinge heranführen, ihnen Vertrauen in ihr eigenes Handeln und Bestreben schenken, desto eher können sie sich selbst ausprobieren und wichtige Entwicklungsschritte vollziehen.

Die Grashüpfer