Kita Klein Herl baut Weidentipis
Um unser Außengelände aufzuwerten und den Kindern ein zusätzliches Spielangebot zu bieten, reifte bei uns der Plan, zwei Weidentipis zu errichten. Dazu werden Weidenstangen kreisförmig in den Boden gesteckt und oben so zusammen gebunden, dass eine Art Zelt entsteht, welches nach und nach (zu-)wächst, da die Stangen Wurzeln bilden und austreiben. Den Kindern steht damit ein Element im Außengelände zur Verfügung, das ihnen eine zusätzliche Rückzugsmöglichkeit bietet. Außerdem spendet es Schatten und lädt zu vielfältigen Rollenspielen ein.
Ursprünglich war geplant, das Projekt zusammen mit einigen Eltern und Kindern umzusetzen. Aufgrund der aktuellen Krisenlage mussten wir davon leider Abstand nehmen. Da das Frühjahr aber der optimale Zeitpunkt für ein solches Vorhaben ist, beschlossen wir, die corona-bedingte Schließung der Kita für die Umsetzung zu nutzen.
Zunächst galt es, einen geeigneten Standpunkt für die Tipis zu finden: Weiden benötigen viel Sonnenlicht. Wir entschieden uns für einen Platz zwischen Sandspielfläche und Hochbeet, der etwas am Rande unseres Außengeländes liegt und somit den Rückzugs-Charakter der Tipis betont.
Mit Unterstützung der beiden betreuten Kinder begannen wir, 2 kreisförmige Gräben auszuheben (ca. 20 cm bis 30 cm tief, 2 Meter im Durchmesser), wobei jeweils der spätere Eingang des Tipis ausgespart wird. Das war bei dem steinigen Boden, den wir hier haben, gar nicht so einfach. Aber mit vereinten Kräften kamen wir ans Ziel, so dass wir mit dem Stecken der Weidenstangen beginnen konnten. Diese haben wir im Abstand von ca. 20 cm bis 30 cm in den Graben gesteckt und oben zusammen gebunden. Anschließend wurden dünnere Weidenruten ebenfalls in den Graben gesteckt und dann diagonal zwischen den Weidenstangen eingeflochten. Als dies mehr oder weniger kunstvoll geschehen war, wurde der Graben mit Erde wieder zugeschüttet. Dann haben wir die Tipis ausgiebig gewässert, ein Zuviel gibt es hier nicht! Besonders für die involvierten Kinder war dies der schönste Teil der Arbeit! Auch in den folgenden Tagen und Wochen wurde gut gegossen und muss auch weiterhin gut gegossen werden, wobei die beteiligten Kinder nach wie vor mit großem Engagement dabei sind.
Wer jetzt Lust bekommen hat, das Ganze im heimischen Garten oder im Kita-Außengelände umzusetzen, sollte nicht einfach losziehen und in der Natur Weiden zum „Abernten“ suchen. Es gibt mehrere Online-Shops, die die Weidenstangen in passender Länge als Bausatz mit benötigtem Zubehör (Bindedraht, Seil) verkaufen. Dabei kann zwischen verschiedenen Größen, aber auch zwischen verschiedenen Bauformen (Tipi, Iglu, Tunnel) gewählt werden. Von den Anbietern erhält man auch die jeweiligen Aufbauanleitungen sowie Hinweise zur Pflege.
Heute, knapp 2 Wochen nach Aufstellung der Tipis sind schon deutlich erste Triebe zu sehen. Bleibt zu hoffen, dass unsere Tipis weiter gut anwachsen und den Kindern in Zukunft als ein lebendiger, naturnaher Raum zum Rückzug und für Rollenspiele zur Verfügung stehen.