Klimaschutz auf dem Speiseplan

Verbraucherzentrale NRW zeichnet KölnKitas Kindertagesstätte St.-Sebastianus-Straße für klimafreundliches Verpflegungskonzept aus

Köln, den 26.08.2020. Bei der Kita St.-Sebastianus-Straße steht Klimaschutz auf dem Speiseplan: Mit Unterstützung des Landes- und EU-geförderten Projekts „MehrWertKonsum“ der Verbraucherzentrale NRW hat sich die Einrichtung vorgenommen, Essensabfälle möglichst zu vermeiden und die Verpflegung klimafreundlich zu gestalten. Für ihr Engagement wurde die Kindertagesstätte jetzt von der Verbraucherzentrale ausgezeichnet. Saskia Groh überreichte der Kitaleitung Martina Neumann und der Küchenfee Kiraz Ercin  eine entsprechende Urkunde. Außerdem erhielt die Einrichtung einen Fenstersticker mit dem sie zeigen kann: „Klimafreundliche Verpflegung – wir machen mit!“  „Uns ist es sehr wichtig, dass unsere Kinder den Wert von Lebensmitteln erkennen und erfahren, dass gutes Essen zu schade für die Mülltonne ist. Deshalb wollen wir Vorbild sein und nahmen gerne das Angebot an, am Projekt „MehrWertKonsum“ teilzunehmen“, sagt Frau Neumann.

Küchenkräfte und pädagogische Fachkräfte konnten im Rahmen von „MehrWertKonsum“ an kostenlosen Informationsveranstaltungen und Workshops teilnehmen. Zudem vermittelte die Verbraucherzentrale eine Methode, um die beim Mittagessen anfallenden Speisereste zu messen. Zehn Tage lang wurde grammgenau festgehalten, wie viel Essen auf den Tellern der Kinder und in den Töpfen und Servierschüsseln übrig blieb. Die Expertinnen der Verbraucherzentrale analysierten die Daten und gaben in einem umfangreichen Ergebnisbericht Empfehlungen, wie Speiseabfälle künftig vermieden werden können.

 

Außerdem wurden die Essenspläne im Hinblick auf Klimafreundlichkeit unter die Lupe genommen. Die Bewertung orientierte sich zum einen an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für ein gesundes Kita-Essen, zum anderen an der Klimabilanz der verschiedenen Speisekomponenten. Frittierte und panierte Produkte beispielsweise sind sehr fetthaltig und sollten daher maximal ein Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Da Tiefkühlpommes oder Hähnchenflügel zudem sehr stark verarbeitet sind, verursacht ihre Herstellung auch besonders hohe Treibhausgasemissionen. „Eine ausgewogene Kost mit viel saisonalem Obst und Gemüse und wenig Fleisch ist gut für die Gesundheit der Kinder und zugleich sehr klimafreundlich“, erläutert Ernährungswissenschaftlerin Saskia Groh von der Verbraucherzentrale.

 

Die Teilnahme an diesem Projekt unterstützt uns bei der Weiterentwicklung unserer pädagogischen Arbeit. Wir entwickelten ein Bewusstsein für „mehr Regionalität“ und bekamen viele Tipps und Ideen, die wir in die Planung mit den Kindern einfließen lassen können. Wir kalkulieren Mengen so, dass kaum Überschuss entsteht. Obst & Gemüse beziehen wir frisch aus der Region und orientieren uns dabei am Saisonkalender. Das fördert Vielfältigkeit auf dem Speiseplan und macht neugierig.

Eine weitere Maßnahme ist die Aufstellung einer Biotonne. Da wir in der Kita Müll trennen und ausschließlich frisches Obst & Gemüse anbieten, möchten wir die Abfälle dem Kreislauf zurückgeben.

Wie das funktioniert sahen die Kitakinder anhand der Wurmkiste, die im Frühjahr in ein Hochbeet eingesetzt wurde.

Das Projekt „MehrWertKonsum“ unterstützt und berät landesweit Kindertagesstätten und Schulen dabei, ihre Verpflegungsangebote abfallarm und klimafreundlich zu gestalten. Denn aktuell werden durchschnittlich ein Viertel des Schulessens und ein Fünftel der Kita-Verpflegung weggeworfen. Durch die Verringerung dieser Abfälle können Mensen und Kita-Küchen zum Klima- und Ressourcenschutz und einer nachhaltigen Ernährung beitragen.